Letzten Monat hatte die Deutsche Sprachschule in Washington, D.C. die wunderschöne Gelegenheit, eine Delegation zur vom Auswärtigen Amt organisierten Konferenz „Menschen Bewegen“ in Berlin zu schicken. DSW Schulleiterin Kerstin Hopkins, Mediakurs- und Onlinemagazinleiterin Christina Bergmann, Schülerin Allison Meakem und ich waren fünf Tage (vom 12. April bis zum 16. April) in der Hauptstadt Deutschlands als Teilnehmer bei dieser aufregenden Veranstaltung.
Text: Nicholas Stauffer-Mason (17 Jahre)
Das Thema der Konferenz war „Auswärtige Kultur und Bildungspolitik“, die „AKBP“ abgekürzt wird. Bei der AKBP geht es um Politik mit Hilfe von Sprache und Bildung und globale Kulturkenntnis. Auf Staatskosten flogen fast 400 Deutschlerner und -lehrer aus 37 Ländern nach Berlin, um als Botschafter ihrer verschiedenen Kulturen zu dienen. Ich fand es sehr beeindruckend, dass, obwohl alle Teilnehmer aus verschiedenen Ländern kamen und auch sogar verschiedene Muttersprachen sprachen, wir alle durch die Lust auf und die Kenntnis von Deutsch verbunden wurden.
Kurz nachdem Allison, Frau Hopkins, Frau Bergmann und ich im Berliner Flughafen ankamen, saßen wir im Redaktionszimmer des PASCH-net-Reporterteams und bereiteten uns auf unsere journalistischen Aufgaben vor. Trotz der Müdigkeit waren Allison und ich gespannt, an der Konferenz als Beobachter und Reporter teilzunehmen.

Am ersten Tag machte die ganze Gruppe der Teilnehmer eine Stadtrundfahrt, während der wir den Reichstag und die Reichstagskuppel, das Holocaustdenkmal, das Kanzleramt und die Berliner Mauer unter anderen Sehenswürdigkeiten besucht haben. Als Amerikaner, der noch nie in Berlin gewesen war, fand ich diese Einleitung der deutschen Hauptstadt sehr angenehm, und merkte, wie Berlins heutige Fröhlichkeit und relativ traurige Geschichte zusammenleben.
Nach der Stadtrundfahrt und der folgenden Eröffnungszeremonie fing die Arbeit an. Workshops zu verzwickten Themen haben Allison und ich mit dem Reporterteam besucht. Ich habe mir die UNO-Simulation zum Thema Sicherheitsrat-Reform ausgewählt und meine Kollegin beschäftigte sich mit dem Kampf gegen Rassismus. In meinem Workshop bearbeiteten ungefähr 15 Teilnehmer schwierige Fragen zu Rechten in verschiedenen Ländern und Gleichberechtigung. Schüler aus Kenia und China fanden eine gemeinsame Sprache und dadurch konnten sie gemeinsame Probleme erkennen.

Auch im Speisesaal der Jugendherberge, in der wir übernachtet haben, war Debatte und Diskussion üblich. Während eines Frühstückes sprach ich mit drei Schülern aus Südafrika. Wir unterhielten uns über Themen wie politische Macht und Menschenrechte in unseren Ländern. Deutsch war unsere gemeinsame Sprache und die Basis für diese interkulturellen Diskussionen.

Am letzten Tag saß die ganze Redaktionsmannschaft nochmal zusammen und wir schrieben unsere Geschichten auf. Ich fand es traurig, nach so einer spannenden Erfahrung von Berlin abzureisen.

Trotz Jetlag und Sturm und Drang (an einem Tag hat es ganz stark geregnet), hatte ich die Gelegenheit, einen neuen Blick auf eine Stadt und eine Kultur zu werfen. In Berlin erschien es mir klar, dass meine Sprachschule in Washington ein Teil der ganzen, großen und globalen deutschen Gemeinschaft ist, und dass diese Gemeinschaft immer stärker wird.
