Die Krankenversicherung in Deutschland unterscheidet sich sehr von der in den USA. Sarah Settels (16 Jahre) hat Fakten zusammengetragen.
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Schon in den 1850er Jahren waren in Deutschland verschiedene betriebliche Krankenkassen für Arbeiter gegründet worden. Und bereits 1843 entstand die erste private Krankenversicherung. Am 15. Juni 1883 hat der Reichstag dann unter dem damaligen Reichskanzler, Otto von Bismarck, die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland eingeführt. Damit wurden die Arbeiter der verschiedenen Industrien Deutschlands in örtlichen Krankenkassen versichert. Diese Krankenversicherung war damals sehr selten und hat rund 10% der Bevölkerung versichert. Seitdem wurde das Gesetz verändert, aber die ursprüngliche Absicht blieb gleich. Seit 2009 gilt in Deutschland Versicherungspflicht.
Heutzutage sind rund 70 Millionen Menschen, 87% der Bevölkerung, in Deutschland mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) geschützt. Die Grundidee der Krankenversicherung in Deutschland ist noch gleich, wie es auf dem unabhängigen Informationsportal Krankenkassen.de heißt: „ Es soll nicht vom Einkommen oder Vermögen abhängen, ob die Krankheiten eines Menschen geheilt werden. “ Unter der GKV bekommen die meisten Arbeitnehmer ihre Krankenversicherung von ihrem Arbeitgeber. Neben der gesetzlichen gibt es auch eine private Krankenversicherung. Sie versichert rund 10,6 Millionen Menschen, 8,8%. Das sind zum Beispiel für Menschen, die viel verdienen, oder Beamte.
Die meisten Deutschen sind also krankenversichert, aber mindestens 80.000 sind es nicht. Sie sind meistens Ausländer und Selbständige, zitiert die Ärztezeitung eine Mitarbeiterin des Statistischen Bundesamtes. Manche Selbständige haben keine GKV, aber dafür können sie sich eine private Krankenversicherung leisten.
Krankenversicherung in den USA
In den USA ist das Gesundheitssystem nicht für alle erreichbar. Insgesamt waren in 2017 294 Millionen Menschen krankenversichert, 91.2% der Bevölkerung. Wie in den 1850er Jahren in Deutschland gibt es heutzutage in den USA verschiedene öffentliche und private Krankenversicherungen. Unter dem Affordable Care Act sind Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern verpflichtet, ihnen eine Krankenversicherung zu geben. Unternehmen, die nicht über 50 Arbeiter haben, können aber auch selber entscheiden, eine Krankenversicherung anzubieten. Es gibt auch Regierungsprogramme wie Medicare und Medicaid, die älteren Menschen und Menschen mit niedrigem Einkommen helfen.
In den USA hatten 2017 28.5 Millionen Menschen, 8,8% der Bevölkerung, keine Krankenversicherung. Obwohl unter dem Affordable Care Act große Firmen verpflichtet sind, ihren Arbeitern eine Krankenversicherung anzubieten, sind große Unternehmen nur 4% aller Unternehmen. Als das Gesetz verabschiedet wurde, ist die Zahl von Unversicherten von 48 Millionen in 2010 auf 28.6 Millionen in 2016 heruntergegangen.
Firmen, die unter 50 Arbeiter beschäftigen, machen 96% aller Unternehmen aus und haben keine Versicherungspflicht. Viele Menschen können sich keine Krankenversicherung leisten, weil die Kosten dafür zu hoch sind und deswegen sind so viele noch unversichert.
In den USA haben Krankenhäuser mit bestimmten Krankenversicherungen eine Partnerschaft. Das bedeutet, dass Menschen mit einer bestimmten Krankenversicherung einen günstigeren Preis für eine Behandlung bekommen. Menschen, die keine Krankenversicherung haben, müssen dagegen hohe Preise bezahlen.