Alte deutsche Märchen in modernem Gewand

Sind Märchen altmodisch? Nicht mehr zeitgemäß? Diese Frage hat sich die Klasse 6 mit Deutsch als Erstsprache gestellt und mit neuen, innovativen Ideen den Gebrüdern Grimm gezeigt, wie Märchen heutzutage aussehen würden: Maxie S. fragt: Sollte Rapunzel im Empire State Building leben? Oder was passiert wohl, wundert sich Julian H., wenn Schneewittchen Fan eines anderen Fuβballclubs als der Prinz ist? Können sie trotzdem heiraten?

Wir haben Märchen abgestaubt und hier sind die Ergebnisse.

Featurbild: Aschenputtel – Naomi B.

Die Jedi-Ritterin (nach „Dornröschen“)

Es war einmal eine schöne Jedi-Ritterin, die auf dem Planeten Zur in einem groβen, schwebenden Palast lebte. Doch die Jedi-Ritterin wurde von der bösen Sith in einen hundertjährigen Schlaf versetzt und die Sith umzingelte den Palast mit einem riesigen Laserzaun, sodass niemand hinein kam. Nur durch den Kuss eines schönen Jedi-Ritters kann sie wieder aufwachen.

Eines Tages kam ein Jedi-Ritter zum Palast. Er hatte viele Geschichten über die schöne Jedi-Ritterin gehört und wollte sie befreien. Also nahm er sein Laserschwert und durchschnitt den Laserzaun. Dann rannte er zu der schlafenden Jedi-Ritterin und küsste sie. Sie wachte auf und sie heirateten. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. Ben S.

„Tinder“ (nach „Prinzessin auf der Erbse“)

Es war einmal ein Prinz. Er wollte jemanden heiraten, aber er wusste nicht, wen. Also machte sein Vater einen Tinder-Account. Der Prinz sah das perfekte Mädchen. Er klickte „ja“ und es sagte „match“. Dann gingen die beiden zu einem Restaurant und sahen sich persönlich. Sie mochten einander sofort. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. Elliot G.

Rotkäppchen und der Wolf
Rotkäppchen hatte fast die Tür zu Starbucks erreicht, als jemand fragte: „Möchtest du einen Frappuccino?“ Sie hielt an, ihre Hand Zentimeter von der Tür entfernt. „Ich habe eine Tombola dort in der 21. Straße gesehen.“ Sie drehte sich um. „Ja, 30 Dollar Geschenkkarten für Starbucks!“
Ein Mann mit schmutzigen Jeans und einem schwarzen T-Shirt, auf dem WOLF in leuchtend weißen Buchstaben aufgedruckt war, stand vor ihr. „Weißt du was? Ich werde deinen Namen für die Verlosung angeben! Dann sparst du Zeit! Eine Chance für 30 Dollar!
Denk darüber nach! Alles, was ich dafür brauche ist, zehn Dollar, Bankkonto, Bankkonto-Passcode, den vollständigen Namen, E-Mail, Telefonnummer, Telefon-Passwort und Adresse ein.“ Rotkäppchen dachte nach. Eine Sekunde, zwei, drei. Dann sagte sie: „Toll!“ und schrieb schnell alles auf ein Stück Papier und reichte es ihm. Der Mann strahlte und rannte die Straße herunter. Er hatte nicht mal mehr nach den zehn Dollar gefragt. Komisch!
Zehn Minuten später kam der Mann zurück. „Leider hast du nicht gewonnen. Ich muss jetzt gehen. Tschüssi!“ Dann ging er die Straße herunter und verschwand in einer Gasse. Dann, ganz leise,
hörte sie ihn rufen: „Und danke für ihre Personal-Info!“
„Ein sehr komischer Kerl“, dachte Rotkäppchen. Sie hatte ihm doch nicht ihre Personalinfo gegeben…
Später ging Rotkäppchen nach Hause und auf dem Weg lächelte sie in sich hinein.
Denn alle Personalinfo, die sie dem Mann mit WOLF auf dem T-shirt gegeben hatte, war falsch gewesen. Maxie S.
Die moderne Müllerstochter aus Rumpelstilzchen, Bild: Ayla K.
Dornröschen

Es war einmal eine Prinzessin. Sie spielte gerade mit ihrem I-Pad, als sie sich an einer gebrochenen Kante schnitt. Sie schlief ein. 100 Jahre später wachte sie auf. Ein Prinz stand neben dem Bett und wollte sie heiraten. Dornröschen nahm ihr Handy und rief ihre Mutter an. Als diese „ja“ sagte, heiratete Dornröschen den Prinz. Sie zeigte ihm, wie man ein Handy benutzt und dann fuhren sie mit dem blauen Auto des Prinzen zu seinem Schloss. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. Sofia M.

Rapunzel

Es war einmal eine junge Frau und ihr Name war Rapunzel. Sie lebte allein und versteckt in einem Turm im Central Park. Jeden Tag kam eine Hexe mit Essen und Wasser. Eines Tages kam ein hübscher Prinz in einer roten Limousine. Er sagte: „Rapunzel, Rapunzel, lass dein goldenes Haar herunter“, genau wie die Hexe jeden Tag. Nach einem Jahr heirateten Rapunzel und der Prinz. Rapunzel schnitt ihr Haar zu einer tollen Kurzhaarfrisur und kaufte ein Handy. Sie lebten zusammen in der Villa des Prinzen in New York. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. Naomi B.

Frau Holle

Es war einmal ein böses Mädchen und ihre liebe Schwester war in einen Brunnen gefallen. Als Belohnung hatte die liebe Schwester von Frau Holle ein Handy bekommen. Die böse Schwester wollte schon immer das neuste Handy und jetzt konnte sie es umsonst bekommen!
Deshalb sprang die böse Schwester auch in den Brunnen. Sie erfuhr aber, dass sie arbeiten musste. Am zweiten Tag war sie zu faul, um die ganze Arbeit zu machen, also hörte sie auf. Dann fragte sie Frau Holle: „Darf ich jetzt auch ein neues Handy bekommen?“ Die Frau
Holle sagte: „Nein, du warst faul und hast deine Arbeit nicht gemacht.“ Da wurde sie mit Pech überschüttet und es blieb für
immer an ihr kleben. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Cecilia D.

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