Die deutsche Sprache war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich bin in den USA geboren, habe deutsche Eltern und bin mit meinen Geschwistern in Columbia, Maryland aufgewachsen. Ich kann mir meine Kindheit ohne die Deutsche Sprachschule Washington D.C. nicht vorstellen.
Featurefoto und Text: Elena Osiander (GLC Alumna)
Meine Mutter ist Lehrerin an der Deutschen Internationalen Schule und hat früher auch an der Sprachschule unterrichtet. Ich habe ab der ersten Klasse jeden Samstagmorgen in der Sprachschule verbracht, bis ich 2012 mein zweites Sprachdiplom geschrieben habe. Zusammen mit meiner besten Freundin bin ich sozusagen in den Gängen der Deutschen Sprachschule aufgewachsen.
Obwohl es manchmal anstrengend war, sechs Tage der Woche in die Schule zu gehen, ist es ein Teil meiner Kindheit, den ich mir nicht wegdenken kann. Es hat mir das ermöglicht, was mir momentan sehr viel Freunde bereitet, nämlich mein Kulturwirtschaftsstudium an der Universität Passau.
Nachdem ich 2013 mein Maryland High School Diploma erworben habe, entschloss ich mich zuerst für ein Studium an der Towson University in Baltimore, Maryland. Ich hatte zwar schon früher überlegt, in Deutschland zu studieren, aber obwohl ich schon öfters in Deutschland war, erschien es mir zu weit weg von meinem Zuhause in den USA. Nach zwei Semestern beschloss ich, im Sommer zehn Wochen in Deutschland zu verbringen. Während dieser Zeit habe ich Freunde und Verwandtschaft besucht, habe aber auch ein Praktikum bei Studiosus Reisen in München gemacht . Nach dieses zehn Wochen merkte ich, dass dieses Land mir gar nicht so fremd war, wie ich dachte. Ich hab mich den ganzen Sommer wie zu Hause gefühlt und beschloss daraufhin mich zu erkundigen, wie ich mich für ein Studium in Deutschland einschreiben kann.
Ein Jahr später buchte ich ein „One Way Ticket“ nach Deutschland um dort mein Kulturwirtschaftsstudium an der Universität Passau zu beginnen. Obwohl die Umstellung vom amerikanischen zum deutschen Universitätssystem gewöhnungsbedürftig war, hab ich mich sehr gut eingelebt und könnte mir nicht vorstellen anderswo zu studieren.

Passau ist eine wunderschöne kleine Stadt zwischen drei Flüssen in Niederbayern. Die Stadt hat 50.000 Einwohner, 11.000 davon Studenten. Die Universität hat viele Studiengänge, die es nur in Passau gibt, zum Beispiel Medien und Kommunikation, Staatswissenschaften oder Kulturwirtschaft.
Das Kulturwirtschaftsstudium umfasst 5 Modulgruppen: Interkulturelles Basismodul, Kulturraumstudien, Wirtschaftswissenschaften, Fachspezifische Fremdsprachen und das Profilmodul. Das interkulturelle Basismodul ist das Fundament meines Studiums. Hier lernen wir die Grundlagen der interkulturellen Kommunikation sowie die globalen Zusammenhänge von Wirtschaft und Kultur. Als nächstes wählen wir einen der sieben angebotenen Kulturräume. Zur Wahl steht der angloamerikanische, frankophone, iberoromanische, italienische, ostmitteleuropäische , südostasiatische oder sogar der deutsche Kulturraum.
Ich habe mich für den angloamerikanischen Kulturraum entschieden. In diesem Kulturraum belege ich Veranstaltungen in Kulturwissenschaft sowie entweder Literaturwissenschaft oder Sprachwissenschaft. Das dritte Modul, Wirtschaftswissenschaften, beinhaltet die methodischen Grundlagen eines BWL Studiums. In diesem Modul belegen wir Fächer wie z.B. Rechnungswesen, Mikroökonomik oder Statistik, um uns dann zwischen einem Management- oder Economicszweig zu entscheiden. Im vierten Modul müssen wir zwei Fremdsprachen lernen. Ich habe mich hier für Spanisch und Französisch entschieden. Das letzte Modul ist unsere Erfahrung im Ausland. Hier müssen wir entweder ein Semester im Ausland studieren oder ein längeres Auslandspraktikum absolvieren.

Nicht nur das Studium in Deutschland macht mir Spaß, sondern auch das Leben hier. Ich stehe in der Früh auf und habe beim Frühstück bereits den Blick auf die Donau und die Veste Oberhaus. Dann genieße ich es, zu Fuß durch die Altstadt und am Inn entlang zu laufen. Die Uni liegt zentral zur Stadt, aber immer noch in einer ruhigen Lage am Innufer. Im Sommer wird abends auf der Innwiese gegrillt oder man sitzt an der Ortspitze und schaut zu, wie die Sonne hinter den Dom untergeht. Jedes Mal wenn ich durch die Stadt laufe, genieße ich es sehr, in so einer schönen kleinen Stadt zu leben, wo ich mich nach zwei Wochen schon auskannte, aber wo mir nach 1,5 Jahren immer noch nicht langweilig ist. Diese Möglichkeit schätze ich sehr und wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung meiner Eltern, meiner Lehrer und die Direktorin der GLC und natürlich auch nicht ohne mein Sprachdiplom.
Hat dies auf Uni Life rebloggt und kommentierte:
Check out a article I wrote about using my Sprachdiplom from the German School in Washington DC to get to the University of Passau!
Hallo, Elena, danke für den tollen Bericht!