Die deutsche Bevölkerung verändert sich – das ist schon klar. Ein wichtiger Bestandteil dieser demografischen Entwicklung ist die Alterung der Population Deutschlands. Jedes Jahr gibt es mehr Senioren, Rentner, und ältere Leute, aber die Zahl der Jungen und erwerbstätigen Erwachsenen bleibt konstant. Was kann das Land für die soziale Sicherheit erwarten?
Nicholas Staufer-Mason, 16 Jahre
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Laut Der Spiegel wird das Durchschnittsalter der Deutschen bis 2030 von 43 auf 47 Jahren steigen. Es werde von Experten erwartet, dass die Bevölkerung fast 2,0 Millionen Leute in den nächsten Jahrzehnten verlieren wird. Die Ursachen dieses Rückgangs seien zweierlei: die Lebenserwartung im Land steigt, aber die Geburtenrate bleibt zur selben Zeit niedrig – laut dem statistischen Bundesamt gab es 2008 nur 1,4 Kinder pro Paar, 0,7 weniger als für die Gesellschaft gut ist. Dieses Problem wird bis 2050 nur schlimmer: In 2012 hatte Deutschland 2,9 Erwerbstätige pro Senior, aber bis 2050 wird diese Zahl auf 1,5 sinken. Die Resultat: ein riesen großes Problem für das deutsche Sozialversicherungssystem.
Mehr Leute, weniger Geld
Das Ziel der sozialen Versicherung ist, Leute vor finanziellen Krisen und Schaden zu schützen. Aber die Überalterung wird eine Krise für das deutsche soziale Versicherungssystem einleiten. Obwohl die deutsche Regierung heute Rentner mit einer relativ hohen Rente unterstützt, wird die sinkende Zahl der Erwerbstätigen pro Rentner die Schatzkammer leeren und die finanzielle Unterstützung für Rentner reduzieren (Abendzeitung München).
Dieser Effekt ist schon sichtbar: zwischen 1990 und 2005 ist der durchschnittliche deutsche Rentenbeitrag von 55% auf 48% des durchschnittlichen Jahresentgelts gesunken (Bundesregierung Rentenversicherungsbericht 2014). In 2014 hat der Bundestag verabschiedet, die Renten um fast 1% auf 47% zu senken. Es wird noch erwartet, dass der durchschnittliche Rentenversicherungsbeitrag 2030 nur 30% sein wird, wegen der Alterung der Bevölkerung. Das Steuergeld von immer weniger Erwerbstätigen muss für immer mehr Senioren reichen – darin liegt das grundsätzliche Problem.
Wegen der sich schnell verringernden Zahl der jüngeren Menschen und den erwarteten Auswirkungen auf das Sozialversicherungssystem, berichtet die OECD, wird die Alterung der Bevölkerung Europas stärkere Auswirkungen haben als die Wirtschaftskrise 2008. Wenn die Bundesregierung weniger Senioren Unterstützung geben kann, werden Senioren mehr selbst bezahlen müssen – denn die Lebenskosten werden immer noch steigen. Darauf sind sie nicht vorbereitet, denn viele Leute haben sich auf die Rente verlassen. (Focus.de).
Alte Deutsche können nicht nur sinkende Rentenniveaus, sondern auch Schwierigkeiten bei allen Aspekten des Lebens erwarten: Mehr Senioren auf der Straße bedeutet mehr Autounfälle (Der Spiegel). Rentner brauchen auch Hilfe im Haus, bessere ärztliche Betreuung, und natürlich mehr Altenheime. Wenn Senioren einen großen Anteil der Bevölkerung ausmachen und es weniger Geld pro Rentner gibt, wird es schwer, diese täglichen Unterstützungen zu finden und auch dafür zu bezahlen.
Noch Hoffnung für die Zukunft
Obwohl die Alterungskrise schon sichtbar ist, müssen Deutsche noch nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Die Einwanderung bringt jedes Jahr Tausende von jungen Menschen ins Land. Laut dem statistischen Bundesamt könnte ein Zuzug von doppelt so viel Menschen wie derzeit die Bevölkerung in Deutschland so jung wie heute halten. Mehr Leute bedeutet mehr Steuergeld, mit dem die deutsche Regierung Senioren weiter unterstützen kann.
Es besteht die Hoffnung, dass die Geburtenrate bis 2025 auf 1,6 Kinder pro Paar steigt. Obwohl 2,1 Kinder pro Paar am besten ist, könnte dieser Anstieg von 1,4 auf 1,6 der Alterungskrise entgegenwirken – die wachsende Zahl Kinder würde die Bevölkerung stabiler machen.
Diese zwei Möglichkeiten können die Zahl der jugendlichen Bevölkerung erhöhen, und dazu die Rentenniveaus deutscher Senioren sichern. Aber heute müssen Deutsche, die deutsche Regierung und die ganze Welt auf die Alterungskrise achtgeben.