„Berlin & Beyond“ Filmfestival in San Francisco mit Hannelore Elsner

Während Leute vor den Oscars und Golden Globes amerikanische Filme wie Boyhood und Birdman in Kinos anschauten, wurde der deutsche Film auf dem Berlin&Beyond Film Festival in San Francisco gefeiert. Für sechs Tage wurden ausgezeichnete deutsche Filme in dem Castro Kino gezeigt. Schauspieler, Schauspielerinnen, Regisseure, Kritiker und Fans waren alle gekommen, um diesen wichtigen Teil der deutschen Kultur zu schätzen.

Aron Malatinszky, 17 Jahre

Featurefoto: Jeremy Guyard

Ich hatte das Glück, mit Hilfe von einem Programm des Goethe-Instituts, namens „Youth 4 German Cinema,” in der Jugendjury an dem Festival teilzunehmen. Mit sieben anderen Schülern aus den USA, Mexico, und Kanada musste ich von vier deutschen Filmen einen Lieblingsfilm auswählen, der später in dem Festival – nachdem der Regisseur des Films, Pepe Danquart, für seinen Film den Jugendjurypreis bekommen hat – gezeigt wurde.

In der ersten Nacht wurde das Hauptkunstwerk des Festivals, Auf Das Leben, gezeigt. Nach der Verfilmung machte die Hauptdarstellerin, Hannelore Elsner, eine Frage-Antwort-Runde mit den Zuschauern. Die Schauspielerin musste die Fragen des Publikums auf Englisch beantworten. Das war für sie eine große Nacht, da sie auch den Preis des Festivals für ihr Lebenswerk bekommen hat.

Hannelore Elsner gewinnt den Preis des Berlin & Beyond Festivals für ihr Lebenswerk. Foto: Aron Malatinszky
Hannelore Elsner gewinnt den Preis des Berlin & Beyond Festivals für ihr Lebenswerk. Foto: Aron Malatinszky

Neue deutsche Filme wie Exit Marrakech, Lauf Junge Lauf, Wir waren Könige, Macondo, und Zwischen Welten wurden auch gezeigt. Die berühmten Darsteller, Darstellerinnen und Regisseure der Filme, beispielsweise Ronald Zehrfeld, Samuel Schneider, Philipp Leinemann und der Oscargewinner Pepe Danquart, waren alle auch da, um Frage-Antwort-Runden mit dem Publikum zu machen, genauso wie Hannelore Elsner am ersten Tag des Festivals das Gleiche gemacht hat.

Das war das 19. Jahr des Berlin & Beyond Festivals, und laut dem Direktor des Festivals, Sophoan Sorn, wird es in den kommenden Jahren auch weiter gehen.

Während einer Party des deutschen Konsulats in San Francisco konnte ich mit der Schauspielerin Hannelore Elsner über das Festival reden.

Aron Malatinszky: Frau Elsner, schön, dass Sie hier sind.

Hannelore Elsner: Hallo, guten Abend.

AM: Haben Sie schon an einem Berlin&Beyond Film Festival teilgenommen?

HE: Ja, genau  vor sechs Jahren. Da war ich hier mit Kirschblüten von Doris Dörrie, und das war ein ganz großer Erfolg und es war ein ganz großes, wunderschönes Erlebnis für mich, weil da außerdem auch noch Obama Präsident wurde: 2009.

AM: Und was sind Ihre Lieblingsaspekte dieses Festivals?

Hannelore Elsner im Interview mit Aron Malatinszky auf dem Berlin & Beyond Festival  in San Francisco 2015 Foto: Sebastian Ortiz
Hannelore Elsner im Interview mit Aron Malatinszky auf dem Berlin & Beyond Festival in San Francisco 2015
Foto: Sebastian Ortiz

HE: Es ist ein richtiges Kinofestival. Ich bin so begeistert, dass die Leute so interessiert sind und dass das Kino voll ist. Und die lieben die Filme. Ich habe natürlich am Anfang gedacht, es werden fast nur Amerikaner da sein, weil ich ja in Amerika, in San Francisco, bin. Aber es sind so viele Deutsche hier, und sie schauen ganz sehnsüchtig auf die deutschen Filme.

So viele haben mir gestern gesagt, als hier Eröffnung war mit Auf Das Leben, „Mein Gott wir vermissen die deutschen Filme.” Ich meine, die meisten [auf dem Festival gezeigten Filme] sind alles „Arthouse” Filme, das heißt, „Low-Budget” Filme. Sie sind trotzdem so anerkannt und so geliebt vom Publikum hier; übrigens auch in Deutschland. Nur sie gehen nicht so gut an der Kinokasse. Die Kinos in Deutschland sind voll mit amerikanischen Blockbustern. Deswegen gehen unsere kleinen Filme – die zwar klein an Budget sind, aber nicht klein an Größe – die gehen nicht so gut im Kino in Deutschland, weil die Kinos auch überleben müssen. Und sie überleben eben mit Blockbustern. So ist es leider. Deswegen bin ich so glücklich, dass diese Filme hier laufen und so viele Menschen sich für diese Filme interessieren.

AM: Warum sollen amerikanische Leute deutsche Filme anschauen?

HE: Ich denke, es ist sowieso immer gut, wenn man Filme aus anderen Ländern sieht, weil man die Menschen versteht, weil man etwas lernt über die andere Kultur. Nun denke ich auch, dass Amerikaner ja sehr viel Deutsches in sich haben – und Europäisches auch – es gibt ja viele Deutsche auch hier. Aber Amerikaner sind auch interessiert an anderen Kulturen. Ich kenne fast alle guten amerikanischen Filme, ich kenne auch alle guten französichen Filme, und ich kenne alle guten tschechischen und polnischen und russischen Filme. ­­­­­­­­Ich kenne alle Filme von Jim Jarmusch, zum Beispiel, oder auch David Fincher, oder Eskosesa. Ich kenne gute Filme aus allen Ländern! Wieso sollen sich Amerikaner nicht gute Filme aus Deutschland anschauen?

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