Die Maßnahmen, die zum Schutz der Bevölkerung vor dem Coronavirus ergriffen wurden, haben das Leben verändert. Plötzlich findet alles zu Hause statt, auch der Unterricht. Freunde treffen ist nicht mehr möglich. Vier Schülerinnen des DSD1-Kurses der GLC erzählen, was die Quarantäne für sie bedeutet, wie es ihren Tagesablauf verändert hat und was sie davon halten. Und wie wichtig ihre Hunde sind.
Featurefotos: Vivian Hertz (Collage: CB)
Vivian: Das richtige Klassenzimmer fehlt
Das Corona Virus hat viele Sachen in meinem Leben verändert. Durch das Virus kann niemand in die Öffentlichkeit gehen. Alles ist jetzt Online: Klassen, Arbeit und Kommunikation. Es gibt Menschen, die den Befehl zu Hause zu bleiben ignorieren. Sie gehen immer noch nach draußen und treffen sich mit Freunden. Wegen ihnen kann sich das Virus schnell verbreiten. Ärzte und Wissenschaftler versuchen, die Kranken zu heilen, aber sind überwältigt von der steigenden Zahl der Todesopfer. Leute haben alles im Supermarkt gekauft, die Regale sind leer. Es ist totales Chaos.
Während wir in Quarantäne sind, erholt sich die Welt. Mit weniger Autos auf der Autobahn und keinen Flugzeugen in der Luft gibt es weniger Verschmutzung. Außerdem beginnt die Natur zu heilen. Tierpopulationen, die vorher gefährdet waren, erholen sich.
In dem Moment, als sie mir sagten, wir hätten keine Schule, war ich glücklich, aber ein wenig besorgt. Ich dachte, mein ganzer Stress wurde durch meinen Unterricht verursacht, aber tatsächlich bin ich jetzt nervöser geworden, da ich nicht mehr die Hilfe meiner Lehrer habe. Ohne sie ist es schwieriger, sich auf die APs und SATs vorzubereiten. Virtuelle Klassen geben mir nicht die gleiche Erfahrung wie die Schule. Ich muss mich in einer anderen Umgebung befinden, um mich konzentrieren zu können. Es ist schwer, Sachen zu verstehen, wenn ich nicht in einem Klassenzimmer bin.

Jetzt, wo ich keinen Unterricht habe, verbringe ich Zeit mit Essen und Schlafen. Ich glaube, ich habe zehn Pfund zugenommen, seit die Quarantäne begonnen hat. Ich bin so gelangweilt, dass ich extra Arbeit für meine Spanischklasse gemacht habe. Ich hoffe, dass dieses Problem bald gelöst ist, weil ich mich um meine Großeltern sorge. Ich finde es total respektlos, dass es Leute in meiner Schule gibt, die denken, dass diese Quarantäne ein Witz sei und sich weiter mit ihren Freunden treffen.
Ich möchte wieder zur Schule gehen, weil ich meine Freunde vermisse und es mir auch etwas mit meiner Zeit zu tun gibt. Ich bin so lange in meinem Haus eingesperrt, dass ich denke, ich werde vor Langeweile verrückt werden.
Ich vermisse meine Freunde, aber ich mag es, dass wir nicht früh aufwachen müssen. Ich vermisse es auch, am Samstag in die Deutsche Sprachschule zu gehen, weil es Spaß macht, mit Freunden in einer Klasse zu sein.
Jeden Tag wache ich um 12 Uhr auf und dann mache ich etwas zu essen, meistens Pfannkuchen oder Kaiserschmarrn. Danach gehe ich zurück ins Bett und starre auf meinen Computer, bis ich die Energie bekomme, meine Schulaufgaben zu öffnen. Während ich an meinen Hausaufgaben arbeite, höre ich meine Musik. Lucy, mein Hund, ist immer neben mir, und schläft, während ich meine Hausaufgaben mache. Wenn ich aufstehe, um etwas zu tun, kommt sie mit mir, auch wenn ich nur ins Badezimmer gehe. Um 15 Uhr gehe ich runter und mache das Futter für meine Hunde Lucy und Ellie (Featurefoto). Dann gehe ich wieder ins Bett und arbeite oder ich halte einen Mittagsschlaf. Nach 23 Uhr bin ich meistens fertig mit meinen Hausaufgaben und dann schaue ich Netflix bis ich einschlafe. (Vivian Hertz, 17 Jahre)
Elise: Online lernen ist schwierig
Morgens stehe ich um 8 Uhr auf. Normalerweise müsste ich um 7 Uhr aufstehen, aber meine Online Schule fängt um 9:15 Uhr an. Meine erste Stunde ist Spanisch und wir treffen uns alle am Computer. Jede Stunde dauert nur 45 Minuten. Um 10 Uhr ist meine erste Stunde fertig, aber ich muss mich fertig machen für meine nächste Stunde, Mathe. Ich habe eine kleine Pause zwischen jeder Stunde, aber sie geht schnell vorbei. Mathe findet von 10:30 bis 11:15 statt. Nach Mathe haben wir ein Pause für unserer Mittagessen.
Ich vermisse das Essen in der Schulcafeteria nicht, aber ich bin traurig, dass ich nicht mit meinen Freunden zusammensitzen kann. Dann habe ich Geschichtsunterricht bis um 12:15 Uhr. Ich mag Geschichte nicht, deshalb ist es ein bisschen schwer für mich. Meine letzte Klasse ist Englisch und fängt um 13:30 Uhr an. Ich finde das Fernlernen schlecht, weil es immer Probleme gibt. Ich lerne auch nichts und es ist sehr langweilig.

Nachdem alle meine Klassen fertig sind, gehe ich mit meinem Hund Mac spazieren. Manchmal spiele ich Tennis mit meinem Bruder, aber nur, wenn es draußen schön ist. Meine Freundin und ich machen jeden Tag auch ein Fitnesstraining, das wir vorher nicht gemacht haben. Vor dem Abendessen mache ich Hausaufgaben. Seit ich zu Hause bin, habe ich viel mehr Zeit, Hausaufgaben zu machen.
Eine weitere Änderung, die durch den Coronavirus vorgenommen wurde, ist, dass ich jeden Donnerstag das Abendessen koche. Mein Bruder kocht etwas am Dienstag. Ich mag diese Änderung, weil es Spaß macht. Normalerweise schauen meine Familie und ich einen Film oder ein Sendung nach dem Abendessen. Danach dusche ich und gehe um 23 Uhr ins Bett. (Elise O.)
Anna: „Durchhalten“ ist die Devise
Während dieser Quarantäne habe ich keinen guten Tagesablauf festgelegt. Für die Schule wache ich sonst um 6 Uhr morgens auf, aber in den letzten Wochen habe ich länger geschlafen. Normalerweise wache ich jetzt irgendwann zwischen 9 und 11 Uhr auf. Zuerst frühstücke ich, putze mir die Zähne und lenke mich mit meinem Handy ab. Ich habe ein paar Online-Freunde, mit denen ich gerne Schritt halte. Weil wir alle in unseren Häusern festsitzen, reden wir viel öfter. Wir sprechen normalerweise über Shows, die wir gesehen haben, oder über Comics, die wir gelesen haben. Letzte Woche haben wir sogar zusammen einen Film mit der App Discord gesehen. Gegen 12 Uhr esse ich mit meiner Familie zu Mittag. Meine Eltern arbeiten derzeit an der Telearbeit, und mein älterer Bruder ist vom College zu Hause.
Ab 13 Uhr habe ich dann Online-Klassen für die Schule. Diese gehen normalerweise bis 16 Uhr. Ich habe festgestellt, dass Online-Kurse in Ordnung sind, aber auch manchmal frustrierend. Zoom-Meetings mit Lehrern können Spaß machen, aber ich finde es schwierig, mich zu konzentrieren.
Danach mache ich ein oder zwei Stunden Hausaufgaben. Den Rest des Tages verbringe ich meine Freizeit damit, Shows, wie zum Beispiel Gurren Lagann und Cowboy Bebop, auf meinem Computer anzusehen, zu zeichnen oder online mit Freunden zu chatten. Normalerweise gehe ich irgendwann zwischen Mitternacht und 2 Uhr morgens ins Bett.
Ich vermisse hauptsächlich die Schule, weil sie mir geholfen hat, einen Zeitplan einzuhalten. Dafür bin ich jetzt selbst verantwortlich. Ich vermisse es auch, meine Freunde und Klassenkameraden zu sehen, und ich mache mir Sorgen, dass ich sie erst im nächsten Schuljahr wieder persönlich sehen kann. Ich sehe sie jeden Tag während des Online-Unterrichts, aber es ist wirklich nicht dasselbe.
Meine Lehrer sagen mir und meinen Klassenkameraden auch ständig, dass das, was wir durchmachen, etwas Besonderes ist und wir daran arbeiten sollten, diese Zeit produktiv und sinnvoll zu gestalten. Zu diesem Zweck habe ich mir Shows angesehen und Bücher gelesen, für die ich bisher weder Zeit noch Gelegenheit hatte. Zum Beispiel wollte ich schon immer den Film “Lu over the Wall” sehen, aber bis jetzt konnte ich keine Zeit finden, ihn zu sehen. Ich beteilige mich jetzt auch online an meinen wöchentlichen Stepptanz- und Geigenkursen. Ich habe auch angefangen, mit ein paar Freunden aus meiner Schule “Dungeons and Dragons” zu spielen.
Die vergangenen Wochen waren für Menschen auf der ganzen Welt schwierig. Aber zumindest in Amerika hat es die Menschen auf viele Probleme aufmerksam gemacht. Wenn diese Quarantäne vorbei ist, werden hoffentlich Mängel im Gesundheitssystem und in der Behandlung der Arbeitnehmer behoben. Und hoffentlich habe auch ich mich verändert und bin als Person gewachsen. (Anna M.)
Boroka: Inzwischen geht es besser
Seit das Virus aufgetreten ist, hat alles sich verändert. Zuerst war ich sehr nervös, weil ich nichts wusste. Wie würde die Schule weitergehen? Was würde passieren, wenn ich die Krankheit habe? Und wann werde ich mein Freunde wiedersehen? Aber jetzt fühle ich mich viel besser und habe jeden Tag eine Routine.
Morgens studiere ich als erstes Deutsch. Um 10 Uhr habe ich noch keinen Hunger, und wenn ich noch Zeit habe, schreibe ich in mein Tagebuch. Dann esse ich Frühstück, normalerweise ein Sandwich mit Tomaten. Immer während ich esse, lese ich ein Buch. Ich lese jetzt viel Fantasy, weil es mir hilft zu entspannen. Das mag ich. Ich vermisse meine Freundinnen sehr, aber die Schule hat mir immer viel Angst gemacht. Jeden Tag nach dem Frühstück meditiere ich. Dann habe ich manchmal Unterricht am Computer, meistens für zwei Stunden. Nach dem Unterricht habe ich viel Arbeit zu machen, und ich mache das bis um 5 Uhr. Danach unterrichte ich meine kleine Schwester, weil sie Spanisch studiert. Ich bin eine sehr gute Lehrerin und ich studiere AP Spanisch; außerdem macht es viel Spaß, mit ihr zu lernen. Am Abend essen wir Abendessen mit meiner Familie, und dann helfe ich meiner Mutter beim Geschirr spülen. Ich helfe ihr auch oft beim Kuchen backen.
Anschließend mache ich eine japanische Massage für mein Gesicht. Aber jeder Tag ist nicht gleich. Manchmal, wenn ich Freizeit habe, mache ich gerne Kunst oder ich schaue einen Film. Es gibt noch viel Arbeit, aber ich kann meine Zeit inzwischen besser organisieren. (Boroka F.)